Nach langem, dem Objekt nicht zuträglichen, Leerstand und beginnendem Verfall wurde diese negative Entwicklung durch neue Eigentümer aufgehalten und korrigiert. Mit Hilfe von spezialisiertem Handwerk entstand ein Kleinod in Weimar, Am Horn. Die besonderen gestalterischen Elemente für Gebäude und Grundstück kamen aus der Werkstatt der Metallbau und Kunstschmiede Schwarz, Hetschburg.
Die Villa wurde um 1935 gebaut und blieb ab 2006 unbewohnt, was dem Zustand des Objektes wenig zuträglich war. Seit 2010 hat sie neue Eigentümer und wurde seitdem vollständig umgebaut. Neben der Herrichtung von Räumen und der Fassade gab es weitere Schwerpunkte. So wurden eine Terrasse mit gewendelter Natursteintreppe sowie zwei Balkone angebaut. Meine Firma, die Werkstatt der Metallbau und Kunstschmiede Schwarz bekam den Auftrag, die gestalterischen Metallbauarbeiten zu verrichten.
Ich entwarf also die Geländer und das Tor. Meine Vorschläge wurden in in Absprache mit dem Bauherrn umgesetzt. Sie sollten sich in das Ortsbild sowie die Fassade gut einfügen, was mir nach Ansicht von Bauherren und Nachbarn auch gut gelungen ist.
Nun einige Details zur Anfertigung der Kunstschmiedearbeiten. Die Pfosten des Terrassengeländers wurden aus Flachstahl 25×30 mm gefertigt. Gehalten werden diese mit Anschraubplatten aus 12 mm dicken Flachstahl 140 x125 mm. An diesen sind Flachstahlfahnen 90 x115 mm befestigt, die an allen vier Seiten 40 Grad angepaßt, mit den Pfosten vernietet wurden. Als Rahmenmaterial wurde Flachstahl 25×12 mm verwendet. Die innere Füllung wurde als Andreaskreuz mit geschmiedeter Rosette ausgeführt, während der Handlauf aus profiliertem Material 45×15 mm gefertigt wurde. Alle Teile wurden miteinander mit Nieten d=10 mm vernietet. Die gewendelte Treppe wurde analog dem Geländer gebaut und anschließend mit den Terrassengeländer verbunden.
Nach Fertigstellung wurden alle Teile feuerverzinkt und mit Schmiedelack DB 702 lackiert .
Das elektrisch, mit einer Funkfernsteuerung betriebene, zweiflügliche Tor mit Eingangstür an der Grundstückseinfahrt, wurde in Anlehnung an die Herstellung ders Terrassen- und Balkongeländer gefertigt. Als Rahmenmaterial kam Profilrohr 50×40 mm mit eingenietem Flachstahl 20 x10 mm zum Einsatz. Die innere Füllung wurde aus Flachstahl 25 x12 mm, der zu doppelten Ringen gebogen wurde, gefertigt. In deren Mitte befindet sich jeweils eine geschmiedete Rosette. Alle Teile wurden ebenfalls mit Nieten mit einem Durchmesser von d=10 mm miteinander vernietet. Im Sockelbereich wurde ein Stahlblech von 3 mm, leicht überschmiedet, durch Vernieten eingesetzt. Die Bänder wurden als Halsbänder, wie man sie im Jugendstil kennt, ausgeführt. Für den elektrischen Antrieb kamen Unterflur-Antriebe der Fa. Tousek zum Einsatz. An der Eingangstür wurde für jede Seite als Knauf eine Rose aus Vollmaterial d=50 mm geschmiedet und befestigt.
Die beiden Torflügel und die Eingangstür wurden ebenfalls voll feuerverzinkt und mit Schmiedelack DB 702 lackiert. Daran schloss sich eine Behandlung mit Kupferpatina an.